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neuer interner Datenträger in fstab eintragen - aber wie?

Verfasst: Sonntag 3. August 2025, 22:56
von Clemens
Ist schon irgendwie ganz schön doof: Da hab ich geglaubt, die fstab verstehen zu können und jetzt musste ich zum dritten Mal über ein Live-Manjaro die fstab reparieren.

Ich habe ein btrfs-System und das subvolume für root sieht in der fstab so aus:

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UUID=d89e1484-027e-4f84-826a-cd549d796725 /              btrfs   subvol=/@,defaults,noatime,space_cache,compress=zstd:6 0 0
Nun habe ich eine Platte eingebaut, die immer automatisch mit dem Start gemountet werden soll und daher in die fstab gehört. Also habe ich unter die vorhandenen Zeilen in der fstab eingetragen:

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UUID=db44e8d2-5fa8-43a1-940a-970484529933  /run/media/clemens/ btrfs defaults,noatime,space_cache,compress=zstd:6 0 0
Die Platte hat auch eine Dateisystembezeichnung "Intermediate". Sie wird derzeit manuell eingehängt als /dev/sda1
Da ich aber bereits die UUID angebe, ist das wohl nicht wichtig.

Was habe ich falsch gemacht mit meinem Eintrag in der fstab?

Re: neuer interner Datenträger in fstab eintragen - aber wie?

Verfasst: Montag 4. August 2025, 10:06
von LaGGGer
Hinter Clemes muss der Slash "/" weg:

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UUID=db44e8d2-5fa8-43a1-940a-970484529933  /run/media/clemens btrfs defaults,noatime,space_cache,compress=zstd:6 0 0

Re: neuer interner Datenträger in fstab eintragen - aber wie?

Verfasst: Montag 4. August 2025, 10:10
von ManTuxer
Clemens hat geschrieben: Sonntag 3. August 2025, 22:56 […]
Nun habe ich eine Platte eingebaut, die immer automatisch mit dem Start gemountet werden soll und daher in die fstab gehört. Also habe ich unter die vorhandenen Zeilen in der fstab eingetragen:

Code: Alles auswählen

UUID=db44e8d2-5fa8-43a1-940a-970484529933  /run/media/clemens/ btrfs defaults,noatime,space_cache,compress=zstd:6 0 0
Die Platte hat auch eine Dateisystembezeichnung "Intermediate". Sie wird derzeit manuell eingehängt als /dev/sda1
Da ich aber bereits die UUID angebe, ist das wohl nicht wichtig.

Was habe ich falsch gemacht mit meinem Eintrag in der fstab?
Ich würde sagen, der mount point sollte so aussehen:
/run/media/clemens/Intermediate

Wohin du deine Platte mountest ist eigentlich wurscht. Bei mir wird die "daten" Platte direkt unter / eingebunden. Da die wichtigen Ordner und Dateien bei mir sowieso ins Home verlinkt werden, ist das völlig egal, musst halt nur wissen, wo sie eingebunden ist.
Um doch mal auch schnell darauf zugreifen zu können erstelle ich ein Lesezeichen im Dateimanager.
Bei meiner Datenplatte sieht der fstab Eintrag so aus:

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UUID=20a23uk9-bae1-467b-8ace-ab345ahcf367 /daten         btrfs   defaults,noatime,discard=async,ssd 0 0
Ist deine "Intermediate" leer oder bereits mit Daten gefüllt? Die Komprimierung wird nicht nachträglich auf schon bestehende Dateien angewendet, nur auf neue und neu zu schreibende Dateien.
Die hohe Kompression würde ich mir auch nochmal überlegen. Die macht nur auf sehr schnellen Geräten wirklich Sinn, sonst bremst sie den Schreibvorgang nur aus und macht deine NVME nachher zum Flaschenhals.
Du kannst ja mal testen wie sich die einzelnen Komprimierungsstufen auf deine Systemgeschwindigkeit auswirken:

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zstd -b1 -e6
Der Test prüft die Stufen 1 bis 6.

space_cache nutze ich nicht. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile habe ich mich dagegen entschieden. Das musst du aber mit dir und auf deinen Anwendungsfall bezogen ausmachen.
Was in einigen Konstellationen Vorteile bringt, kann in anderen zu Problemen führen.
Viele zusätzliche Funktionen belegen mehr Speicherplatz oder verursachen zusätzlichen Schreibzugriff, was dann wieder das System ausbremsen oder auch zu Datenverlust führen kann. Letzteres trifft besonders zu, wenn über den Cache geschrieben wird.


Re: neuer interner Datenträger in fstab eintragen - aber wie?

Verfasst: Montag 4. August 2025, 13:19
von Clemens
Ich danke herzlich für eure Antworten.

Das letzte zuerst, Thema space_cache. Ich hab den Test laufen gelassen, kann aber das Ergebnis nicht in seiner Aussage interpretieren. Hinzu kommt, dass momentan die Kühlung der CPU noch Probleme macht und schon nach der ersten Zeile im Terminal das Temperatur-Limit erreicht wurde und herunter getaktet wurde. Und das stand nun im Terminal:

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zstd -b1 -e6                                                     ✔ 
 1#Lorem ipsum       :  10000000 ->   3240239 (x3.086), 1001.9 MB/s, 2067.8 MB/s
 2#Lorem ipsum       :  10000000 ->   3131055 (x3.194), 1044.4 MB/s, 1717.5 MB/s
 3#Lorem ipsum       :  10000000 ->   2983345 (x3.352),  429.6 MB/s  1893.9 MB/s
 4#Lorem ipsum       :  10000000 ->   2948696 (x3.391),  413.9 MB/s  1924.0 MB/s
 5#Lorem ipsum       :  10000000 ->   2949355 (x3.391),  206.4 MB/s, 1748.9 MB/s
 6#Lorem ipsum       :  10000000 ->   2882248 (x3.470),  140.8 MB/s, 1886.6 MB/s
Ich hatte die Kompressionsstufe mit 6 ausgewählt aufgrund von Beschreibungen im Web. Da hatte jemand die Geschwindigkeit analysiert und gemeint, dass die Stufe 3 der Standard für einfache PCs sei und er oberhalb Stufe 7 keine Kompressionsvorteile mehr sehen konnte, wohl aber eine Verlangsamung des Systems. So kam ich drauf, bei mir Stufe 6 zu wählen. Ich habe hier eine 6 Kern CPU mit 12 Threads (Ryzen 5 7600X). Vom subjektiven Empfinden her ist es das schnellste System, was ich bisher hatte. Ich muss bloß die Kühlung verbessern. Am Mittwoch kommt mein Thermalright Assassin Spirit 120. Der kann bis 220 W kühlen.

Die in fstab einzuhängende Platte hat noch keine Daten drauf. Die Wahl des Einhängepunkts hat Auswirkungen, an die man oft nicht denkt: So fand ich z.B. diese Diskussion hier: https://forum.manjaro.org/t/wie-und-wo- ... /118663/17
Am Ende wusste ich aber immer noch nicht, wie ich den Eintrag in der fstab hinbekomme.

Ich hatte ja mal den Effekt, dass eine als subvolume eingehängter Datenbereich nicht mehr zusammen mit dem Papierkorb funktioniert hat, sodass alles, was ich im Datenbereich gelöscht habe, sofort weg war, ohne Zwischenstopp im Papierkorb. Das war für mich nicht akzeptabel.
Das Thema hatte ich dann versucht, über Foren zu klären, war aber unverständlich geblieben und erschien mir zu aufwendig.
Ziel war ja, dass die Datensicherung mitsamt aller programmbezogener Konfigurationsdaten leichter fällt, wenn man alles, was zu sichern ist, in einem subvolume beisammen hat.
Aber weil mir das so nicht gelang und weil das von mir ausgewählte Backup-Programm Restic eine Sicherung auch ab einem Verzeichnis definiert werden kann, habe ich jetzt auf meiner NVME (System) einfach ein Verzeichnis "Daten" unterhalb von @home/user angelegt.

Die hier in Diskussion stehende Platte dient als Zwischenlager für Daten, die noch gelegentlich bearbeitet werden oder angesehen werden. Sie darf als nicht per Icon auswerfbares Gerät in Thunar in Erscheinung treten.

In Kürze muss ich eine weitere Platte in fstab eintragen, die als komplett mit Veracrypt verschlüsselte Partition angelegt wird. Auch da hätte sich die Frage ergeben, wohin sie gemountet werden soll.
Es scheint aber auch üblich zu sein, diese Platten nicht unter /mnt/media/... sondern unter /run/media/user/... zu mounten. (siehe auch oben zitierte Diskussion.

Space_Cache hat Vorteile, wenn der BTree von BTRFS recht umfangreich wird und BTRFS beim Schreibvorgang den ganzen Tree nach freiem Speicher absuchen muss. Space_Cache beinhaltet eine Liste von freiem Speicher und erspart Btrfs das Durchsuchen des gesamten Trees. (So habe ich jedenfalls die Wirkungsweise verstanden.) Space_Cache lohnt sich daher auf sehr großen Volumes mit großer Datenmenge. Und meiner Ansicht nach auch dann, wenn sehr viele kleine Dateien geschrieben werden, da für jede ja ein Eintrag im BTree erfolgen muss und dieser dann recht groß werden kann. – Fakt ist aber auch, dass man eine Platte nur mit einigem Aufwand nachträglich mit space_cache laufen lassen kann oder eben diesen wieder raus nehmen kann. Denn dazu muss anscheinend der BTree neu geschrieben werden.

So jetzt versuche ich erst mal die fstab Ergänzung zu verwirklichen....

Ich danke noch einmal für die wirklich guten und engagierten Antworten!

Re: neuer interner Datenträger in fstab eintragen - aber wie?

Verfasst: Montag 4. August 2025, 15:00
von LaGGGer
Clemens hat geschrieben: Montag 4. August 2025, 13:19 Auch da hätte sich die Frage ergeben, wohin sie gemountet werden soll.
Wie schon ManTuxer schrieb, Es ist vollkommen wurscht wohin du deine Platte mountest. Ich z.B. habe mein Mountpoints im Home Verzeichnis.
Clemens hat geschrieben: Montag 4. August 2025, 13:19 Am Ende wusste ich aber immer noch nicht, wie ich den Eintrag in der fstab hinbekomme.
Ich hab dir das beschrieben, ManTuxer auch, du hast einen Slash/Schrägstrich " /" zuviel drin. Egal wie dein Mountpoint heist. Am letzten Verzeichnis kommt kein Schrägstrich mehr hin.

Re: neuer interner Datenträger in fstab eintragen - aber wie?

Verfasst: Montag 4. August 2025, 15:08
von Clemens
Am Ende wusste ich aber immer noch nicht, wie ich den Eintrag in der fstab hinbekomme.
Diese Äußerung bezog sich auf den von mir zitierten Beitrag im manjaro.org-Forum und nicht auf deine Antwort oder die von ManTuxer.

Re: neuer interner Datenträger in fstab eintragen - aber wie?

Verfasst: Montag 4. August 2025, 16:22
von LaGGGer
Clemens hat geschrieben: Montag 4. August 2025, 15:08 Diese Äußerung bezog sich auf den von mir zitierten Beitrag im manjaro.org-Forum und nicht auf deine Antwort oder die von ManTuxer.
Danke für die Richtigstellung. Du hast halt auch nicht geschrieben das es jetzt funktioniert hat.
Ok.

Re: neuer interner Datenträger in fstab eintragen - aber wie?

Verfasst: Dienstag 5. August 2025, 18:51
von Clemens
Ich bitte um Nachsicht, denn ich bin extrem gestresst zurzeit. Erst der Blitzschaden, die Kosten, der Neu-Aufbau des PC mit verschiedensten Problemen (RAM defekt geliefert, NVME Fehllieferung, CPU-Kühler zu schwach, usw. usw. und das Finanzamt fragt nach der ESt usw. usw.)

Also die fstab-Eintragung hat funktioniert, aber nur ohne "space_cache". Vermutlich hatte BTRFS doch schon einen BTree geschrieben und dann kann man nur mit speziellen Befehlen diesen Cache aktivieren.

Und gestern habe ich auch noch das Häkchen "gelöst / Lösung" fälschlich an meinen eigene Beitrag geklebt. Schande über mich :-)


Nachtrag:
Wer gerade sein Manjaro neu installieren will und btrfs verwenden will, der sollte noch während das Live-Manjaro läuft, die Installation aber schon abgeschlossen ist, mit Thunar-Root in etc die fstab bearbeiten und z.B. space_cache, die Kompression und evtl. auch noatime setzen.
Wenn dann das neue System zum ersten mal bootet, werden diese Parameter alle von Anfang an richtig berücksichtigt. Nachträglich ist es echt Frickelei.